Von Peter Bauer
Krumbach Immer wieder sprechen Helmut Graf und Mattias Kohl über die krisengebeutelte Weltlage und die wirtschaftlich angespannte Situation in Deutschland, als sie die aktuellen Zahlen für die Raiffeisenbank Schwaben Mitte vorstellen. Umso mehr freuen sich Vorstandsvorsitzender Graf und sein Vorstandskollege Kohl, dass es der Bank anhaltend gelinge, hervorragende Ergebnisse zu präsentieren. Die Bilanzsumme der Bank konnte für das Geschäftsjahr 2023 erneut gesteigert werden. Mit einer gewissen Sorge betrachten beide aber auch die Entwicklung in verschiedenen heimischen Firmen, die Auftragsrückgänge in einigen Bereichen. Graf und Kohl betonen in diesem Zusammenhang, dass die Raiba Schwaben Mitte sich als Partner der heimischen Wirtschaft sehe. Sie skizzieren, wie die Bank mit Blick darauf die wirtschaftliche Entwicklung der Region weiter stärken möchte.
Finanzielle Steigerungen in allen wesentlichen Bereichen: Graf und Kohl sehen mit Freude das Ergebnis, das sie jetzt der Öffentlichkeit präsentierten. „Sehr gut“ sei das Jahr 2023 gewesen. „Wir sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen sehr guten Job gemacht.“ Die Dividende liege wieder bei drei Prozent.
Im Finanzsektor in der Region gibt es in der jüngsten Zeit bekanntlich wieder eine starke Veränderung. Von Lindau im Süden über Memmingen bis nach Günzburg und über den Landkreis Augsburg erstreckt sich künftig das Geschäftsgebiet der Sparkasse Schwaben-Bodensee, die nach der Fusion mit der Sparkasse Günzburg-Krumbach am 1. Juli 2024 entstehen wird. Ist auch im Bereich der Genossenschaftsbanken mit weiteren Fusionen zu rechnen? Kohl und Graf sehen für die Raiba Schwaben Mitte keinen aktuellen Grund, dieses Thema zu forcieren. Die Bank könne alle ihre Geschäftsfelder hervorragend bedienen, heben sie hervor. 2021 kam eine Fusion mit der Raiffeisenbank Mindelheim bekanntlich nicht zustande. Bereits jetzt hat das von der Raiffeisenbank Schwaben Mitte betreute Gebiet eine beachtliche Größe, es reicht von der Iller über Mittelschwaben weit hinein ins Unterallgäu.
Mit Partnern aus der Wirtschaft und aus dem Privatkundenbereich gemeinsam auch schwierige Situationen meistern: Das sei für die Raiba Schwaben Mitte ein wichtiges Anliegen. Im Bausektor oder auch im Handwerksbereich sei die Auftragslage mitunter deutlich rückläufig. Im Bereich Baufinanzierungen sei das Volumen seit 2021 um etwa 47 Prozent zurückgegangen, erklärt Matthias Kohl. Bei der Baufinanzierung suche die Bank mit Bauwilligen immer wieder das intensive Gespräch. Aber in so manchem Fall müsse dann auch festgestellt werden: „Es geht nicht.“ Bauen sei für nicht wenige aktuell „zu teuer“.
Die Finanzentwicklung der Bank selbst bleibe anhaltend solide, die Raiba Schwaben Mitte achte auch auf ihre finanziellen Reserven. Dies sei beispielsweise von Vertretern der Bundesbank gewürdigt worden. Zudem bleibe die Bank, so Graf und Kohl, ein attraktiver Arbeitgeber. Auch im Bankensektor sei es schwierig, Nachwuchs zu gewinnen. Angesichts dieses Umstandes sei es sehr erfreulich, dass bei der Raiba Schwaben Mitte aktuell 17 Auszubildende beschäftigt seien.
Weiterhin unterstütze die Bank gemeinnützige Organisationen, Institutionen und Vereine mit Spenden. Im Jahr 2023 seien es 136.700 Euro (2022: 133.000 Euro) gewesen, erläutern Graf und Kohl. Auch dies stehe für die regionale Verbundenheit der Bank. Kohl und Graf blicken aber auch auf unerfreuliche Episoden wie das zweimalige Aufhebeln von Geldautomaten in Lauben zurück. Die Sicherheitsvorkehrungen seien mit Blick darauf verstärkt worden. Wiederholt würden sich Telefonbetrüger bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank melden und versuchen, an Geld zu kommen. Nicht zuletzt durch den guten Draht zu den Kunden und das gute Miteinander könnten solche Versuche vereitelt werden.
Die solide finanzielle Entwicklung der Bank möchten die Verantwortlichen auf sechs Mitgliederabenden präsentieren. Die Vertreterversammlung wird am Dienstag, 4. Juni, im Krumbacher Stadtsaal stattfinden. Kommentar