Grund zur Freude
Vorstand und Aufsichtsrat können bei der Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Schwaben Mitte erfreuliche Zahlen vorlegen.
Krumbach
Bei der Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Schwaben Mitte herrschte entspannte Stimmung im Krumbacher Stadtsaal. Vorstand und Aufsichtsrat hatten eingeladen, um den positiven Bericht über das Geschäftsjahr und den Jahresabschluss den Vertretern der Mitglieder vorzutragen und genehmigen zu lassen. Über hundert der rund 250 Vertreter waren gekommen.
Aufsichtsratsvorsitzender Gilbert Edelmann (er ist auch Wiesenbacher Bürgermeister) bedankte sich für zahlreiches Erscheinen trotz der widrigen Umstände mit den Worten: „Ich komme auch gerade aus den Gummistiefeln“. Er freue sich über das rege Interesse und nannte unter den Ehrengästen zahlreiche Bürgermeister sowie ehemalige Vorstände und Aufsichtsräte. Nach einer kleinen Präsentation über Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Jahr 2023 ergriff der Krumbacher Bürgermeister Hubert Fischer das Wort und lobte, dass die Menschen in der Region einfach zusammenstünden, das gelte für Hochwassernotlagen genauso wie für die vor 160 Jahren gegründete, genossenschaftlich organisierte Raiffeisenbank.
Im Anschluss berichteten Vorstandsvorsitzender Helmut Graf und Vorstandsmitglied Matthias Kohl über das Geschäftsjahr 2023 und legten den Jahresabschluss vor. Graf hob hervor, dass alle Geschäftsbereiche erfreuliche Zuwächse verzeichnen konnten und sich die bewährte solide Geschäftspolitik somit bestens ausgezahlt habe. Als aktuelles „Megathema“ nannte er die Nachhaltigkeit und gab zu bedenken: „Wir wirtschaften schon seit 160 Jahren nachhaltig.“
So langsam nehme sich nun auch die Politik des Themas an, allerdings in einer Weise, die hohen bürokratischen Aufwand erzeuge. So müsse jedem Kunden, der ein Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeitenden oder mehr als 10 Millionen Euro Umsatz vertrete, ein langer Fragenkatalog vorgelegt und dessen Beantwortung dokumentiert werden. Auf Nachfrage machte Graf später deutlich, dass dies im Moment noch keinen Einfluss auf den Zinssatz für einen möglichen Kredit habe. Die weitere Entwicklung beobachte man aber genau. Erfreut vermerkte er, dass das Eigenkapital weiter aufgestockt werden konnte, was sich positiv auf die Möglichkeit zur Vergabe von Krediten ausgewirkt habe.
Nicht zufrieden sein könne man insgesamt mit der Bautätigkeit in der Region, die Entwicklung eines Baugebiets in Babenhausen durch die Bank sei aber erfolgreich gewesen. Dass sich auch im privaten Geldverkehr etwas ändert, zeigte er mit zwei Grafiken: In den vergangenen fünf Jahren sank die Zahl der klassisch geführten Girokonten von rund 16.600 auf 13.300. Drucker für Kontoauszüge sind daher ein Auslaufmodell. Die Zahl der Online-Konten stieg von etwa 14.200 auf 19.200.
Ein weiterer Trend ist der Rückgang des Bargelds im Zahlungsverkehr. Lag der Anteil vor 30 Jahren noch bei 79 Prozent, so sind jetzt nur noch 37 Prozent zu verzeichnen. Entsprechend stieg der Anteil der Kartenzahlungen. Das soziale Engagement der Bank wurde deutlich in den 136.700 Euro, die im Jahr 2023 an Spenden, vor allem zur Unterstützung von Vereinen, gezahlt wurden. Und schließlich ist die Bank ein beliebter Ausbildungsbetrieb: Von den 205 Mitarbeitenden befinden sich aktuell 17 in der Ausbildung. Alle zusammen hätten das erfolgreiche Geschäftsjahr erst ermöglicht.
Weitere Zahlen im Detail hatte Vorstandsmitglied Matthias Kohl: Das gesamte Eigenkapital wuchs um 10,2 Prozent, die Kreditvergabe stieg um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (von 1,3281 auf 1,3960 Milliarden Euro), die Einlagen der Kunden sogar um 7,9 Prozent (von 1,4135 auf 1,5250 Milliarden Euro). Insgesamt war eine Steigerung des Bilanzgewinns von 804.000 Euro auf 1.697.000 Euro zu verzeichnen. Der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat lautete, davon 372.068,10 Euro an die Mitglieder auszuzahlen, was einer Dividende von drei Prozent entspricht. In der später geführten Diskussion kam die Frage auf, ob nicht auch eine höhere Dividende möglich sei. Hier wurde argumentiert, dass in den vergangenen eher mageren Jahren gegen den Trend anderer Genossenschaftsbanken trotzdem drei Prozent gezahlt wurden, aber tatsächlich seien bei weiterer guter Entwicklung perspektivisch auch vier Prozent drin.
In seiner Bilanz der Arbeit des Aufsichtsrats zeigte sich dessen Vorsitzender, Gilbert Edelmann, sehr zufrieden mit der hervorragenden Zusammenarbeit in diesem Gremium und dankte den anderen elf Mitgliedern für ihr großes Engagement, ebenso dem Vorstand für das konstruktive Miteinander. Er berichtete auch über die gelungenen Mitgliederabende und Vertreterdialoge. Einstimmig wurde beschlossen, den Prüfungsbericht in seiner Kurzfassung vorzutragen.
Die folgenden Tagesordnungspunkte übernahm wunschgemäß Wirtschaftsprüfer Tobias Blässing, der der Bank eine solide Arbeit uneingeschränkt bescheinigte: Der Jahresabschluss 2023 wurde von der Versammlung festgestellt und die Verwendung des Jahresüberschusses beschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat wurden entlastet. Da turnusgemäß vier der zwölf Mitglieder des Aufsichtsrats ausschieden, musste gewählt werden. Bei allen war eine Wiederwahl möglich, die die Versammlung jeweils einstimmig bestätigte.